Die Matrix ist eine der großartigsten Metaphern überhaupt. Maschinen, die erfunden wurden, um menschliches Leben leichter zu machen, versklaven schließlich die Menschheit - dies ist das häufigste Thema dystopischer Science Fiction.

Warum ist diese Angst so universell - so unwiderstehlich? Glauben wir wirklich, dass unser Toaster und unser Notebook unsere mechanischen Oberbosse werden?

Natürlich nicht.

Dies ist keine Zukunft, die wir fürchten, sondern eine Vergangenheit, die wir schon längst durchleben.

Man sagt, Regierungen wurden geschaffen, um das Leben der Menschen einfacher und sicherer zu machen, aber immer kommt es schließlich so, dass Regierungen die Menschheit versklaven.

Das, was wir schaffen, damit es uns „dient", beherrscht uns letztendlich.


Übersetzung und eingesprochen von Heiko Cochius
Original von Stefan Molyneux:
http://www.youtube.com/watch?v=P772Eb63qIY

neu hochgeladen von http://www.youtube.com/user/infokriegerBerlin

weiterverbreitet von:
http://www.youtube.com/watch?v=KwiSRcvr1tE&feature=player_embedded

Konrad Lorenz hat nicht Hirne seziert oder andere materielle Grundlagen untersucht um sich unser [B]VERHALTEN[/B] zu erklären!
Sondern, als Verhaltensforscher die Natur beobachtet.
Mit Hilfe von Analogien kam er zu nachhaltigen Ergebnissen über den Zustand unserer Zivilisation:

Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit ist der Titel eines Buches von Konrad Lorenz, das 1973, im selben Jahr, in dem Lorenz den Nobelpreis erhielt, veröffentlicht wurde. Der Autor untersucht darin jene Vorgänge, die seiner Meinung nach zur Dehumanisierung der Menschheit beitragen.

alle Lebewesen eines Lebensraumes sind aneinander angepasst (auch Raubtier/Beute als Arten)
selbstverständlich hat der Fresser Interesse am Überleben des Gefressenen, ein Raubtier KANN das Beutetier niemals ausrotten (letztes Raubtier-Paar ist längst verhungert bevor letztes Beutetier-Paar aufgespürt ist)

die allgemeine und rasch um sich greifende Entfremdung von der lebenden Natur trägt einen großen Teil der Schuld an der ästhetischen und ethischen Verrohung der Zivilisationsmenschen
ihnen fehlt Ehrfurcht, sie sehen nur billiges Menschenwerk
der Vergleich altes Zentrum/moderne Peripherie mit ins umgebende Land fressender „Kulturschande" (Massen-Einheitsbehausungen) mit einem histologischen Bild normales Körpergewebe/bösartiger Tumor weist erstaunliche Analogien auf

Konrad Lorenz meint, dass die natürlichen Konkurrenzeigenschaften des Menschen mit Hilfe der Technik aus ihrem natürlichen Gesamtzusammenhang herausgelöst wurden und sich so ungebremst verselbständigen können. Unter dem so verursachten unnatürlichen Konkurrenzdruck setzen sich zunehmend menschenfeindliche Werte wie Geldgier und Zeitgeiz durch, die von der Wirtschaftspolitik entsprechend gefördert werden.
Vorgänge, die die Menschheit gefährden, sind -- so Konrad Lorenz - „... der Wettlauf der Menschheit mit sich selbst, der die Entwicklung der Technologie zu unserem Verderben immer rascher vorantreibt, die Menschen blind für alle wahren Werte macht und ihnen die Zeit nimmt, der wahrhaft menschlichen Tätigkeit der Reflexion zu obliegen." (S.107)

Vorgänge, die die Menschheit gefährden, sind -- so Konrad Lorenz „... der Schwund aller starken Gefühle und Affekte durch Verweichlichung. Fortschreiten von Technologie und Pharmakologie fördern eine zunehmende Intoleranz gegen alles im geringsten Unlust Erregende. Damit verschwindet die Fähigkeit der Menschen, jene Freuden zu erleben, die nur durch herbe Anstrengung beim Überwinden von Hindernissen gewonnen werden kann. Der naturgewollte Wogengang der Kontraste von Freud und Leid verebbt in unmerklichen Oszillationen namenloser Langeweile.

Vorgänge, die die Menschheit gefährden, sind -- so Konrad Lorenz: „Die Zunahme der Indoktrinierbarkeit der Menschheit. Die Vermehrung der Zahl der in einer einzigen Kulturgruppe vereinigten Menschen führt im Verein mit der Vervollkommnung technischer Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu einer Uniformierung der Anschauungen, wie es zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte bestanden hat. Dazu kommt, dass die suggestive Wirkung einer fest geglaubten Doktrin mit der Anzahl ihrer Anhänger wächst, vielleicht sogar in geometrischer Proportion. Schon heute wird mancherorts ein Individuum, das sich der Wirkung der Massenmedien z.B. des Fernsehers, bewusst entzieht, als pathologisch betrachtet. Die entindividualisierenden Effekte sind allen jenen willkommen, die große Menschenmassen manipulieren wollen. Meinungsbildung, Werbetechnik und geschickt gesteuerte Mode helfen den Großproduzenten diesseits und den Funktionären jenseits des Eisernen Vorhanges zu gleichartiger Macht über die Massen." (S. 108-109)

München 1973; 34. Auflage, München 2009, ISBN 3-492-20050-8